Der Zürcher Hundeverband (ZHV) hat im aktuellen Jahr und Mai 2024 diverse Kurse und Weiterbildungen im Angebot. Bei Interesse bitte direkt mit den Organisatoren Kontakt aufnehmen. Weitere Informationen können den unten aufgeführten Flyern oder direkt auf der ZHV Homepage entnommen werden. 2023 Fährtenseminar Agility Trainercoaching Agility Slalom Führungstechnik Mantrailing für Anfänger Optimierung des Prüfungsresultates 2024 Unterordnung nach NPO & IGP - vom Welpen bis zum adulten Hund
( Quelle ) Vor dem Hundesport richtig aufwärmen Bei uns Menschen gehört das gezielte Aufwärmen vor jeder sportlichen Anstrengung fast wie selbstverständlich dazu – das lernen wir meist schon beim Schulsport. Bei Hunden wird es dagegen häufig vernachlässigt. Dabei ist das richtige Warm Up beim Hund von entscheidender Bedeutung für die Vorbeugung von Überlastungen und Verletzungen im Hundesport. Die Betonung liegt dabei auf dem Wörtchen "richtig" – denn oftmals wird das Aufwärmen falsch...
Liebe Hundesportler Nach Rücksprache mit der TKAMO habe ich vorgeschlagen, dass in der Ostschweiz ein zusätzlicher Termin zur Diskussion „Zukunft und Entwicklung von Agility“ gemäss unten stehendem Mail angeboten werden kann.
Unter dem Warm Up versteht man ein kurzes, leichtes, koordiniertes und klar strukturiertes Bewegungs- und Stretch-Programm, das in mehreren Phasen stattfindet und das Körper und Geist auf eine bevorstehende sportliche Leistung vorbereitet.
Auf vielen Hundeplätzen wird das Aufwärmen mit Auspowern verwechselt. Dabei soll der aufgeregte Hund überschüssige Energie abbauen und so für seinen Halter besser kontrollierbar werden. Sowohl im Sinne einer physiotherapeutischen Verletzungsvorsorge als auch unter sportlichen Aspekten ist das grundfalsch.
Denn unkoordiniertes Auspowern birgt nicht nur die Gefahr, dass der – nicht aufgewärmte – Hund sich vertritt oder zerrt. Es erschöpft den Hund auch. Die Folge: Er ist danach weniger leistungsfähig für das eigentliche Training - und das lässt die Gefahr von Verletzungen oder Unfällen steigen. Zudem bereitet das bloße Auspowern den Hund mental nicht auf die notwendige Konzentration vor, sondern heizt ihn eher auf.
Auf der anderen Seite denken viele Menschen, dass ihr Hund bereits mit dem obligatorischen Spaziergang um den Hundeplatz aufgewärmt ist. Richtig ist: Ein kurzer Spaziergang nach der Autofahrt ist durchaus sinnvoll, damit der Hund sich lösen kann. Doch diese Gassirunde ersetzt das strukturierte Warm Up für den Hund nicht.
Oft wird die Notwendigkeit eines gezielten Warm Ups beim Hund nicht ernstgenommen. Das zeigt sich schon daran, dass den Teilnehmern auf Hundesport-Wettkämpfen oftmals kein geeigneter Platz zum Aufwärmen zur Verfügung gestellt wird, wie es beispielsweise im Pferdesport längst üblich ist. Dabei ist das Aufwärmen nicht nur ein physiologisch sinnvolles, sondern auch ein ganz natürliches Vorgehen, dem sogar Wölfe in freier Wildbahn instinktiv folgen.
Die Jagd fordert dem Wolf körperliche und mentale Höchstleistungen ab: Ausdauerndes Traben, geducktes Heranschleichen, schnelle Sprints, enge Wendungen – und das alles bei hoher Konzentration. Aber Wölfe starten keineswegs übergangslos aus ihrem Mittagsschläfchen zur Verfolgung ihrer Beute. Im Gegenteil: sie stehen langsam auf, strecken sich nach vorne und nach hinten, schütteln sich, gehen ein paar Schritte, beginnen zu traben und steigern ihr Tempo erst nach und nach.
Kurz: Sie bereiten ihren Körper langsam auf die Jagd vor, damit sie im entscheidenden Moment maximale Leistung abrufen und ihre Beute erfolgreich erlegen können.
Das richtige Aufwärmen hat auf den vierbeinigen Sportler direkt mehrere positive Effekte. Es beugt Verletzungen, Unfällen und Folgeschäden durch Überbeanspruchung vor. Darüber hinaus steigert es die Leistungsfähigkeit, Konzentration sowie Motivation.
Der Körper von Hunden und Menschen arbeitet in der Regel sehr ökonomisch und effizient. Im Ruhezustand leistet er nur das, was er für den Erhalt dieses Zustandes leisten muss. Fordern wir ihm jedoch mehr ab, werden die körpereigenen Systeme in Gang gesetzt, um den Körper optimal für die bevorstehende Aufgabe vorzubereiten.
Das hat ganz konkrete physiologische Auswirkungen: Körpertemperatur und Herzfrequenz steigen, das Herz-Kreislaufsystem wird angekurbelt. Das steigert die Ausdauer und beugt einer Kreislaufüberlastung vor. Der Körper wird besser durchblutet und Muskeln, Sehnen und Bänder werden optimal mit dem für den Sport so wichtigen Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.
Auf diese Weise werden sie elastischer, geschmeidiger und damit auch widerstandsfähiger. Muskelfaserrissen, Sehnen- und Bänderrissen kann so vorgebeugt werden. Außerdem können die Muskeln schneller angespannt und wieder entspannt werden. Das macht den Hund wendiger und erhöht seine Geschwindigkeit. (Leider gibt es bei Hunden noch keine belastbaren wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema, doch bei Menschen hat sich gezeigt, dass ein gezieltes Aufwärm-Training zu einer durchschnittlichen Steigerung der Schnelligkeit um sieben Prozent führt.)
Auch die Nerven werden stimuliert, so dass sich sowohl die Konzentration als auch die Koordination des Hundes verbessern. All das wirkt sich auch auf die Psyche des Hundes aus. Er spürt die Verbesserung seiner Leistungsfähigkeit, ist auf seinen zweibeinigen Sportpartner eingestimmt, aufmerksam und motiviert.
Grundsätzlich sollte jeder Hund vor dem Hundesport aufgewärmt werden – der Mensch sollte sich übrigens ebenfalls aufwärmen. Je anspruchsvoller die zu erbringende Leistung ist, desto gewissenhafter sollte das Aufwärmtraining sein. Doch es gibt noch einige andere Fälle, in denen der Warm Up beim Hund besonders wichtig ist:
Beim Warm Up des Hundes werden viele Fehler gemacht. Zu den am meisten verbreiteten gehören die folgenden:
Ein sinnvolles Warm Up richtet sich nach dem individuellen Trainingszustand, dem Alter und eventuellen Vorerkrankungen oder Schwachstellen des Hundes. Auch äußere Faktoren wie die Temperaturen und die Hundesportart spielen eine Rolle. Ein vernünftiges Aufwärmprogramm für Hunde kann wie folgt aussehen:
Phase 1: Erst Gehen, dann lockeres Traben an der Leine. Danach Intervalltraining mit Steigerungslaufen und kurzen Sprints.
Phase 2: Stretching mit Übungen wie beispielsweise:
Phase 3: Hier soll der Hund leichte Aufgaben bewältigen, die ihn auch bei der eigentlichen sportlichen Aktivität erwarten. Das können folgende Übungen sein:
Wichtig: Der Hund sollte nicht nur richtig aufgewärmt werden – nach dem Training darf auch der Cool Down nicht fehlen!